Zuchttipps Totenko


Zusammenstellung Zuchtstamm
Obgleich die Totenko zu den großen Hühnerrassen zählen, sind sie gegenüber anderen Vertretern dieser Gruppe doch vergleichsweise zierlich. Der allgemeinen Grundsatz, dass bei größere Rassen auf kleinere Zuchtstämme zu achten ist, während bei kleineren Rassen durchaus mehr Hennen einem Hahnzugeordnet werden können, trifft auch bei den Totenko zu. Zufriedenstellende Befruchtungsraten kann bei Anpaarungen von einem Hahn mit sieben oder auch mehr Hennen zweifelsohne erzielen. Bedingt durch den Wunsch mit mehreren Abstammungen zu züchten, paaren wir dennoch gern Paarweise oder 1,2 an. Im Regelfall gehen bei uns jährlich drei oder vier Hähne und ca. sechs Hennen in die Zucht.
 
Brut
Bedingt durch das lange Sattel- und Schwanzgefieder der Totenko sollte mit der Brut nicht spät begonnen werden. Von „Winterbruten“ möchte ich dennoch ausdrücklich abraten. Schlupftermine zu Ende März sind im Regelfall vollkommen ausreichend, damit die Tiere in der Ausstellungsaison eine rassetypische Gefiederentwicklung aufweisen.
Wird den Totenko in den dunklen Wintermonaten und insbesondere zu Beginn der Brutsaison der Tag durch künstliche Lichtquellen verlängert, so bedanken sich die Henne durch fleißiges legen. Analog zu anderen Rassen auch beginnen Althennen im Regelfall etwas später als ihre jüngeren Gefährtinnen. Die Eigröße verändert sich mit zunehmendem Alter der Hennen nur geringfügig. Das Problem von zu groß werdenden Bruteiern beim Einsatz von Althennen besteht demnach nicht.
Bezüglich der eigentlichen Brut gibt es keine Besonderheiten, die erwähnt werden müssen. Erfahrene Kunstbrüter werden auch mit dieser Rasse keine Probleme haben. Eine Naturbrut ist dennoch denkbar. Ab und an (bei uns durchaus Linienabhängig) brüten die Totenko auch selbst, wenn man sie den lässt. Übermäßig groß ausgeprägt ist der Brutinstinkt allerdings nicht.
 
Aufzucht
Der schlechte Ruf, der Totenko nacheilt, dass sie krankheitsanfällig seien, besteht leider nach wie vor. Mag dies in den Anfangsjahren der Zucht in Deutschland durchaus der Fall gewesen sein, hat sich jedoch deutlich gebessert. Frisch geschlüpfte Totenko benötigen die gleichen Bedingungen wie alle anderen Hühnerküken auch. Sobald die Jungtiere ins freie sollen, empfiehlt es sich allerdings darauf zu achten, dass der Erdboden bzw. die Grasnarbe trocken sind. Feuchtigkeit, insbesondere in Verbindung mit kälteren Temperaturen, sind freilich aber für alle Hühner, besonders Jungtiere, ungünstig.
Je nach Impfdruck sollten die üblichen Impfungen durchgeführt werden. Von generellen Empfehlungen möchte ich allerdings bewusst absehen. Nahezu jährlich erhalten unterschiedlichste, befreundete Hobbyhalter Bruteier von uns, welche zumeist mittels Glucke ausgebrütet werden. Impfungen erhalten diese Küken üblicherweise nicht und dennoch gedeihen auch diese Totenko.
Neben den Totenko züchten wir noch Denizli-Kräher und Bergische Kräher. Bei Rassen sind gegenüber den Totenko deutlich größer und unterscheiden sich des Weiteren auch vom Wesen. Die Totenko werden deshalb bei uns ab einem Alter von ca. vier Wochen (abhängig von der Anzahl der Küken) von den anderen Rassen separat aufgezogen. Spätestens mit Einsetzten der Pubertät empfiehlt es sich, die Hähne von den Hennen zu trennen. In der Hahnengruppe bildet es sich schnell eine feste Hackordnung. Im Fachhandel erhältliche Brillen werden dennoch eingesetzt um Rangkämpfe zu erschweren.
Wie bei allen anderen Kräherrassen auch ist jedem potenziellen Züchter anzuraten nach dem Motto „Klasse statt Masse“ aufzuziehen. Langkräher werden nicht ausschließlich nach optischen Aspekten hin selektiert, sondern hauptsächlich entsprechend des Hauptrassemerkmals, dem langanhaltenden Krährufes. Die Hähne können erst selektiert werden, wenn sie ihr Können gezeigt haben. Mit den ersten Krähtests beginnen wir im September. Spätestens Ende Oktober haben sich die besten Langkräher zu erkennen gegeben. Ab und an kommt es vor, dass einzelne Hähne nicht krähen. Üblicherweise reicht es aus, wenn diese Tiere für einige Tage allein gehalten werden. Bereits nach wenigen Tagen werden die Tiere dann selbstbewusst ebenfalls krähen.